Heinlmeier´s Space

Um den Fehler vom letzten Jahr nicht zu wiederholen, hab ich dieses mal mein Fully mit den 2,25er RR und NN bestückt. Da ich dieses Jahr aber schön zwei platte Reifen hatte, habe ich es mit dem Luftdruck etwas übertrieben, und dadurch erst recht nicht die erhoffte Kontrolle in den heute besonders glatten Abfahrten erreicht. Ich musste sogar kurz anhalten und etwas Luft ablassen um halbwegs auf der Strecke bleiben zu können. Das Wetter war auch nicht gerade ideal. Keine Sonne, sehr warm und schwül. Schon nach 200hm war ich komplett durch geschwitzt.
Irgendwie fehlt mir heuer etwas Kraft in den Beinen. Vom Puls her ist nach oben noch Platz, aber ich kann aus den Beinen einfach nicht mehr raus holen. Ins Ziel hab ich heuer leider etwas mehr als 10 Minuten länger gebraucht als letztes Jahr, obwohl ich damals einen Sturz hatte.

Das Rennen in Reichraming gehört zur dritten großen Rennserie in Österreich, der Top Six. Zu dieser zählen heuer auch Mühldorf, Kürnberg und Maria Lankowitz. Und da ich diese drei sowieso über die Hobby Trophy und die Challenge gefahren bin, ist das mein viertes Rennen in der Top Six Wertung.
Ich habe mich natürlich vorher über die Strecke informiert. Mir wurde gesagt, dass es ein technisch sehr leichtes und schnelles Rennen ist. Eine Autobahn haben es manche genannt. Das Höhenprofil zeigt in der ersten Hälfte mehrere kurze Anstiege und kaum Abfahrten. Nach rund 20km ist ein 400hm Anstieg dabei, der in der Zeichnung auffallend steil dargestellt wird. Er fällt aber kaum auf, da einem die ersten 20km wie ein einziger langer Anstieg vorkommen. Dafür ist die zweite Hälfte eher flach fallend mit wenigen Höhenmetern gezeichnet. Auf Grund dieser Informationen habe ich mein Myroon vorne und hinten mit dem alten und schnellen Black Panther 2.0 bestückt. Wenn ich gewusst hätte, dass diese Autobahn Großteils auf Schotter und Forststraßen verläuft, hätte ich RR 2.25 genommen. Und bei so nassen Bedingungen wie heute vielleicht sogar den NN 2.25 vorne. Egal, die falsche Reifenwahl hat mir jedenfalls einen Platten und viel Angstschweiß in den teils sehr schnellen Abfahrten beschert. Zum Glück hat es am Vortag viel geregnet. Dadurch war der Singeltrails kurz nach dem Start zwar total verschlammt, aber die Schotterpisten halbwegs griffig. Mir persönlich war die Strecke schon etwas zu schnell. Natürlich auch durch fehlende Streckenkenntnis. Aber wenn man mit über 70km/h auf Schotter bergab in eine Kurve fährt, die man erst auf den letzten 10m als solche erkennt, kann das schon Panik auslösen. Darum, und wegen Schmerzen im Kreuz, hab ich etwas Tempo raus nehmen müssen und hab somit eine eher schwache Leistung gezeigt.

Entgegen der Wettervorhersagen hatten wir heute strahlenden Sonnenschein und schwüle Hitze zu ertragen. Die Strecke war eine extreme Mischung aus rutschig nass und staubig trocken. Im Wald hatten wir mit rutschigen Schlamm und nassen Wurzeln zu kämpfen, und auf den von der Sonne getrockneten Schotterstraßen keine Traktion in den Kurven. Keine gute Mischung und nicht viel besser als letztes Jahr, als wir bei Dauerregen fahren mussten. Der Streckenverlauf und das Höhenprofil haben sich kaum geändert. Laut meinen Radcomputer sind wir heuer 100hm weniger gefahren, was auch erklären würde warum ich bei diesen Bedingungen trotzdem über 10 Minuten schneller war. In der ersten Hälfte sind ein paar gemeine extrem steile Anstiege dabei die man hinauf schieben muss, auch wenn es trocken ist. Weiters sollte man sich etwas Kraft für die letzten 10 km aufheben. Da kommen zwar kaum noch Höhenmeter zusammen, aber es zieht sich länger hin als man denkt.
Gestartet bin ich übrigens mit dem Score, NN 2,25 vorne und RR 2,1 hinten. Grundsätzlich OK aber das Myroon mit 2,25 vorne und hinten ist die bessere Wahl bei diesen nassen Bedingungen. Da kann man bei den Abfahrten den Vorteil vom Fully nicht richtig ausnutzen.

Ja, ich habe es mir wieder angetan. 2008 bin ich ja schon mal die B – Strecke in Goisern gefahren. Seit damals hat sich die Strecke etwas verändert. Die erste Hälfte bis nach dem flachen Stück um den See ist noch identisch. Ab da sind einige Kilometer vom Asphalt in den Wald gewandert und ein zusätzlicher Anstieg mit rund 400hm ist auch dazugekommen. Das Stück vor und nach Gosau ist ebenfalls in den Wald verlegt worden. In Summe sind es nun 3850hm und 119,5 km.

Das Wetter war bestes Badewetter, also etwas zu warm. Und da es an den Tagen vor dem Rennen wieder mal geregnet hat, war die Strecke nass. Zum Glück war ich bei der Reifenwal vernünftig, und hab mir vorne den NN 2,25 und hinten den RR 2,25 aufgezogen. Beide frisch aus der Packung. Zum Einsatz ist natürlich das Myroon gekommen. Für das Score sind die Anstiege und einfachen Teilstücke einfach zu lang.
Da ich das Ganze nicht als Rennen sondern als Abenteuer oder Training angesehen habe, war mein vorrangiges Ziel mit gleichmäßiger Belastung zu Fahren. Was mir auch sehr gut gelungen ist. Erst auf den letzten 35 km hab ich das Tempo erhöht und auch noch eine gute Zeit geschafft. Ich war 20 Minuten länger unterwegs als 2008, was durch die längere Strecke aber durchaus gerechtfertigt ist.

Auf dieses Rennen hab ich mich schon gefreut, da ich vom letzten Jahr noch die schöne Strecke und trotz Hitzeschlacht das gute Ergebnis in Erinnerung hatte. An der Strecke hat sich nichts geändert, und die Hitze vom letzten Jahr hatten wir auch wieder. Ich bin auch wieder mit dem Score gestartet, vorne NN 2,25 und hinten RR 2,1. Leider konnte ich das Ergebnis nicht wiederholen. Ich war sogar um 10 Minuten langsamer und im Ziel deutlich mehr erledigt als letztes Jahr. Den Trinkrucksack hab ich unmittelbar nach der letzten Labe auch ausgetrunken, somit hatte ich auf den letzten Kilometern nichts mehr zu trinken. Spaß hat die Strecke aber trotzdem gemacht.